Interview

Im Gespräch mit einer Soziologin

Angefangen habe ich mit Forschung zu Paarbeziehungen von Menschen, die nicht am gleichen Ort leben, weshalb man Einsamkeit eigentlich erwarten könnte. Aber alle sagten, dass sie sich nicht einsam fühlen. Und dann habe ich mich gefragt, was die Mechanismen oder die Mittel sind, die sie einsetzen, um dieser Einsamkeit vorzubeugen. Der Vorteil dieser Paare ist, so haben sie das in den Interviews immer selber dargestellt, dass sie alleine sein können, also auch akzeptieren, dass jemand physisch abwesend ist. Sie bleiben aber in Kommunikation mit der Person, mit der sie die Beziehung führen; sie pflegen ihre Beziehung, und sie nutzen die Zeit, die sie unabhängig von ihrem Partner, ihrer Partnerin haben, für sich selbst. Für Freizeit, für Hobbys und für den Kontakt mit anderen Personen. Und das Interessante war: Menschen, die eine Fernbeziehung geführt haben, also sich nicht jedes Wochenende sehen konnten, fühlten sich sogar noch weniger einsam als Personen, die eine Wochenendbeziehung führen.

Dr. Marie-Kristin Döbler vom Institut für Soziologie an der FAU Erlangen-Nürnberg

In Wochenendbeziehungen sagen die Menschen oft, dass sie die gesamte Arbeit unter der Woche erledigen, also bleibt zu wenig Freizeit für Sozialkontakte. Und das Wochenende konzentriert sich dann auf den Partner. Auch in den Workshops im Rahmen der Veranstaltung eigen.regie berichteten Menschen, dass die Konzentration auf eine einzelne Person negativ sein kann. Das Drumherum ist eben auch wichtig. Und Zeit ist eine unglaublich wichtige Ressource.

Dr. Marie-Kristin Döbler

Es kontrastiert so ein bisschen mit dem anderen Feld, in dem ich geforscht habe: zu älteren Menschen, die ja eigentlich viel Freizeit und viel Zeit für Sozialkontakte zur Verfügung haben. Sie erleben aber trotzdem Einsamkeit, zum Beispiel weil ihnen mit dem Renteneintritt viele Sozialkontakte und Interaktionsmöglichkeiten wegbrechen und die soziale, berufliche Anerkennung fehlt.

Oft erleben es Personen, die eine sehr hohe hierarchische Position innehatten, als Verlust eines Teils ihrer Identität. Und das kann dann zur Einsamkeit führen genauso wie der Eindruck, den viele ältere Menschen schildern, dass man als älterer Mensch nur noch alt ist.

Bei anderen ist es dann so, dass die ökonomischen Ressourcen wegbrechen. Also eine Rente ist einfach geringer als ein Einkommen, und das schränkt die soziale Teilhabe unter Umständen ein und Einsamkeit kann entstehen. Da überschneiden sich verschiedene Faktoren, die dann hinzukommen.

Und wenn wir dann noch mal weitergehen und uns die Hochaltrigen anschauen, Menschen mit vielen körperlichen Gebrechen, die in einem Heim leben, sind das natürlich nochmal andere Umstände. Sie sind nicht nur immobiler als jüngere oder Menschen ohne körperliche Gebrechen, was die Möglichkeiten auf selbstgewählte soziale Kontakte einschränkt, sondern werden oftmals zwangsvergemeinschaftet. Man muss mit Menschen zusammenleben, die man sich nicht ausgesucht hat. Das kann dazu führen, dass man sich vielleicht zwar in Gesellschaft wiederfindet, aber trotzdem fremd fühlt, weil man keine Identifikationsmöglichkeiten hat oder die Interaktionen qualitativ unbefriedigend sind.

Dr. Marie-Kristin Döbler

Erste Schritte, die wir da angehen könnten, sind oftmals Kleinigkeiten. Zum Beispiel, sich aussuchen zu dürfen, neben wem man beim Abendessen sitzt. Denn viele Menschen im Altenheim dürfen das tatsächlich nicht, weil sie feste Plätze haben. Und da wird Herr Müller eben immer neben Herrn Meier gesetzt. Und egal, ob sie sich mögen oder nicht, das muss so sein. Und da wird zum Beispiel auch ein freiwilliger Rückzug mal schwierig. Also auch zu sagen, ich möchte heute Abend nicht in dem Gemeinschaftsraum essen, ist oftmals ein Problem, das organisatorisch höhere Hürden hat, weil das Essen dann auf das Zimmer gebracht werden muss und solche Dinge. Was ich aber unglaublich wichtig fände: dass so eine gewisse Autonomie erhalten bleibt für die älteren Menschen, die nicht nur Selbstwirksamkeit bedeutet, sondern auch einem Gefühl von Einsamkeit oder zumindest Einsamkeit als Dauerzustand entgegenwirken kann.

Ja, genau, der Menschen, die sie unterstützen und betreuen. Das können aber auch Pflegekräfte im häuslichen Bereich sein, also es muss nicht die institutionalisierte Altenpflege sein. Auch pflegende Angehörige erleben oftmals sehr große Einsamkeit, weil ihr Leben im Prinzip fremdbestimmt wird, von den Bedürfnissen einer anderen Person, und weil die Ressourcen, die man neben der Erwerbsarbeit hat, für die Care-Arbeit aufgewendet werden müssen. Da gibt es auch Unterschiede bei den Geschlechtern. Wer pflegt? Oft sind es Frauen, die pflegen, sie kümmern sich auch häufig um die Kinder. Und oftmals sind es in den Statistiken auch die Menschen mit Pflegeverantwortung, die sich einsamer fühlen.

Mit Nähe und Verbundenheit. Also nicht zwangsläufig mit Einsamkeit, sondern mit Fragen, wie Nähe und Verbundenheit generell, aber auch technisch hergestellt werden können. Für mich geht es dabei vor allem um die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Frage, was die Technik damit macht. Also um den sozialen Aspekt. Im Projekt schauen wir uns das in zwei verschiedenen Anwendungsbereichen an. Zum einen geht es uns um das Arbeiten im Homeoffice beziehungsweise um remote-Teamarbeit: Was passiert, wenn Menschen selten vor Ort oder nie am gleichen Ort sind? Und wie kann man das technisch übersetzen? Und zum anderen schauen wir uns persönliche Beziehungen an, die gemeinsam ein kulturelles Erlebnis haben ohne körperlich am gleichen Ort zu sein und schauen, wie das die erlebte Nähe beeinflusst. Eine der Ideen im Projekt ist, dass das technische System, das wir entwickeln, Menschen zu Nutze kommen kann, die nicht mobil sind: wie kann man es ihnen ermöglichen, an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen?

Ich finde es spannend, inwiefern überhaupt dieses Bedürfnis vorhanden ist, zum Beispiel auch kulturelle Veranstaltungen zu besuchen. Oft wird davon gesprochen, dass auf Konzerte gehen, kulturelle Veranstaltungen zu erleben, sehr wichtig sei. Aber ich glaube, es ist für eine bestimmte Zielgruppe wichtig und nicht für jeden. Überhaupt etwas mit anderen Menschen gemeinsam zu erleben, ist entscheidend.

Ich finde es entscheidend, dass wir drüber nachdenken: Was ist es denn eigentlich, was die Menschen brauchen?

Dr. Marie-Kristin Döbler

Und dass es nicht diese eine One-fits-all-Lösung gibt. Sondern dass es verschiedene Angebote sein müssen, die niemandem aufgezwungen werden, aber jedem bekannt sein müssten. Dass wir über die Kommunikation nachdenken: was gibt es denn, was bieten wir an und vielleicht auch welche Voraussetzungen sind notwendig?

Ja, genau.

Also ich glaube, dass Bochum zum Beispiel als Großstadt viel zu heterogen ist, als dass man da eine Lösung für alle anbieten könnte. Es müssen stadtteilnahe Lösungen sein, weil da Menschen im Nahraum aufeinandertreffen, die vielleicht gemeinsame Interessen haben, gemeinsame Ziele verfolgen. Es kann ja zum Beispiel sein, dass der Park wieder stärker genutzt werden soll und irgendwas ist da nicht in Ordnung. Vielleicht sind zum Beispiel zu viele Vögel da und verunreinigen die Anlagen und deswegen können Kinder da nicht mehr spielen oder solche Dinge. Das weiß aber niemand im Stadtzentrum von Bochum. Und deswegen glaube ich, dass man in größeren Städten lokalräumlicher denken und auf kleineren Ebenen handeln muss. Auf Quartiersebene, auf Ebene eines Kiezes oder ähnlichem, weil sich Strukturen dort entwickeln und auf eine andere Art und Weise verfestigen können, die dann auch was bringen, die positive Effekte haben, etwa weil sie die Begegnung von Menschen und das örtliche Engagement, das Interesse für eine Sache stützen.

Also ich glaube, das Ehrenamt funktioniert sehr gut, das wollen auch sehr viele machen. Aber ähnlich wie Jugendliche, wie wir bei unserem Workshop jetzt ja immer wieder gehört haben, nicht auch noch nachmittags in eine pädagogische Einrichtung wollen, deswegen sind Jugendzentren so die Frage, wollen sich Menschen für ein Ehrenamt nicht auf Dauer festlegen. Also: wir bringen gerne was ein, aber temporär. Wenn es dann aber bedeutet, ich muss jede Woche da sein, dann ist es eine Verpflichtung, die viele nicht wollen. Also auch hier muss es im Prinzip niedrigschwelliger funktionieren. Sicherlich braucht es eine zuverlässige Basis und eine Kontinuität, dafür reichen aber in der Regel wenige Personen, während man sonst oder zusätzlich aber ein relativ großes Arsenal der Ressource Menschen haben muss, die man da flexibel einsetzen kann.

Zusammen mit Sebastian23, Joris, Steven Bauernfeind, Antje Schomaker, Freddie Schürheck, Miriam Davoundvandi und Patrick Fabian (nicht im Bild) war Dr. Marie-Kristin Döbler ein Teil der Veranstaltung eigen.regie am 19.06.2024 in Bochum

Bürgerbusfahrer in kleineren Gemeinden sind zum Beispiel oftmals ältere Herren, die Projektmanagementpositionen innehatten und die jetzt nicht wissen, was sie mit ihrer Freizeit anfangen können. Aber das sind mittlerweile so viele, dass die maximal alle drei Monate einmal fahren müssen. Während der Bürgerbus verlässlich fährt, sind die Ehrenamtlichen sehr flexibel in ihrer Zeiteinteilung, viele wollen öfter und das funktioniert dann auch, aber es ist niemand, der dann quasi gebunden ist. Denn das ist oftmals ein Hindernis für viele Senioren, die eigentlich die Zeit und die Ressourcen bereitstellen könnten. Sie wollen nicht, dass im Prinzip das gleiche wie in ihrem Erwerbsleben auch jetzt passiert. Sie möchten flexibel sein können und sagen, „Okay, ich möchte jetzt nächste Woche in den Urlaub fahren, weil schönes Wetter angekündigt ist. Aber dieses Ehrenamt müsste ich eigentlich erfüllen, deswegen kann ich nicht wegfahren.“

Daher glaube ich, ist es gut, ein Ehrenamt so zu gestalten, dass es flexibel handhabbar ist. Natürlich braucht man eine gewisse Ordnung, aber man muss vielleicht eine andere, eine neue Balance finden oder es vielleicht auch einfach dynamischer gestalten, als es bisher oftmals der Fall war.

Nein, das glaube ich nicht. Aber ich glaube, wir brauchen eine differenziertere Betrachtung, als es oftmals der Fall ist. Wenn ich Menschen frage: „Was bedeutet Nähe oder was bedeutet Verbundenheit für dich?“, dann bekomme ich ganz unterschiedliche Antworten. Auch die Einsamkeit hat ganz viele verschiedene Gesichter. Es sind sowohl Menschen, die unter prekären ökonomischen Bedingungen leben müssen, als auch Menschen, die einen Migrationshintergrund haben, es sind aber auch die Prominenten, die ja eigentlich über Ressourcen wie Geld und auch Kontakte verfügen, die in gesättelten Umständen leben.

Dr. Marie-Kristin Döbler

Und trotzdem erleben sie Einsamkeit, und ich glaube, es sind gar nicht so unterschiedliche Hintergründe, die dann dazu führen. Aber wir müssen sie trotzdem unterschiedlich behandeln, weil, was den Menschen in ökonomisch schwächeren Konstellationen oftmals fehlt, ist die Möglichkeit, an etwas teilzunehmen und die Anerkennung für das zu bekommen, wer sie sind. Gesehen zu werden, als der, der sie sind. Und das ist auch bei den Prominenten das Problem, weil sie unter Umständen eine Projektionsfläche sind, die sie aber so unter Druck setzt, als würden sie ständig auf einer Bühne stehen und müssten immer die Rolle spielen, die die anderen Leute von ihnen erwarten. Sie dürfen nicht aus dieser Rolle fallen, weil sie sonst ausgebuht, nicht mehr für den nächsten Film gecastet oder für das nächste Spiel aufgestellt werden. Insofern geht es, glaube ich, in beiden Fällen um Anerkennung, als das, was man ist. Die einen brauchen mehr Ressourcen in ökonomischer Hinsicht, die anderen vielleicht aber auch einfach diese Freiheit sein zu können, wie sie sein wollen und nicht immer der sein zu müssen, als der sie erscheinen sollen.

Ich habe einen sehr weiten Begriff von Anerkennung, ich meine nicht unbedingt das soziologische Konzept, das es ja auch gibt. Menschen wollen gesehen werden, und das meine ich mit Anerkennung. Dass ich wahrnehme, ich als Person werde registriert. Es kann auch das Lächeln einer fremden Person in der U-Bahn sein, das mir einfach signalisiert, mich hat jetzt gerade jemand als Person gesehen. So ein kleiner Moment kann auch schon Verbundenheit schaffen und sich auf einer längerfristigen Ebene niederschlagen. Oder zum Beispiel die Anerkennung als Person, die im Berufsleben steht. Das ist oftmals auch ein Faktor, warum zum Beispiel junge Mütter sich einsam fühlen. Weil sie plötzlich nur noch „die Mutter von“ sind. So stellt man sich dann zum Beispiel auf dem Spielplatz vor: „Ich bin die Mutter, von …“

Sie als Person verschwinden im Prinzip hinter der Rolle, und das ist auch ein Problem, warum sie sich oftmals einsam fühlen. Obwohl ja eigentlich intakte Beziehungen da sind und die Personen sonst glücklich sein können als Mutter oder als Vater. Väter sind auch weniger in dieser Hinsicht betroffen, weil die oftmals erwerbstätig bleiben. Also quasi die Identität pluraler wird, während sie bei Frauen, insbesondere wenn sie eben längere Zeit aus dem Berufsleben aussteigen, sehr eingeschränkt wird.

Auch Alleinerziehenden, bei denen ja eigentlich beides da ist, Familie und Berufsleben, fehlt es an Anerkennung, weil die vielfach in Berufen arbeiten müssen, die familienkompatibel sind, die aber vielfach unter ihren Qualifikationen, schlecht bezahlt und sozial wenig wertgeschätzt sind. Es ist eine andere Form von Anerkennung, die ihnen an diesen Stellen dann fehlt, wenn beispielsweise eine Abwertung von Bildungskapital vorhanden ist.

Das ist auch ein Grund, warum Erwerbslosigkeit so ein Riesenproblem ist und zur Einsamkeit führen kann. Als Erwerbslose fehlt oftmals die Anerkennung. Das Erste, was wir gefragt werden, wenn wir jemanden neu kennenlernen, ist vielleicht der Name. Aber dann: „Und was machst du so?“ Und was sage ich dann? Also, wer bin ich denn, wenn ich nicht arbeite? Und das betrifft Erwerbslose, das betrifft Frauen in Elternzeit, aber auch Rentner. Wer sind sie denn, wenn sie nicht mehr berufstätig sind?

Also wir können derjenige sein, der jemanden nett anlächelt. Wir können derjenige sein, der nicht nur funktional zum Beispiel einkaufen geht und die Brötchen bestellt, sondern vielleicht auch, wenn man die Person regelmäßiger sieht, die da verkauft, mal ein freundliches Wort schenkt und eine Konversation führt, die über das, was die Interaktion erfordert, hinausgeht.

Oder zum Beispiel mal im Laden einzukaufen, statt online. Nicht einen Einzelsport zu machen, sondern vielleicht in einen Verein zu gehen oder zumindest noch ins Fitnessstudio, nicht zu Hause in den eigenen vier Wänden den Sport machen. Also Begegnungen wahrnehmen, eingehen, fördern. Ich weiß, das sind alles wieder auch Dinge, die Geld kosten. In den eigen.regie-Workshops ist zum Beispiel auch die Frage aufgekommen, ob man nicht Sportgeräte im Park aufstellen kann. Also öffentliche Orte, dritte Orte, an denen man sich begegnet, dann ermöglicht. Das braucht dann vielleicht kommunale Ressourcen, aber man kann so was auch als Gemeinschaftsprojekt angehen und gestalten, analog zum urban gardening, das es in vielen Städten und Dörfern mittlerweile gibt: Teilweise stellt die Stadt den Platz, die Bürgerinnen beackern und pflegen, was sie anbauen – gemeinsam. Oder: Es gibt hier in Bochum Plauderbänke habe ich gehört. Da kann man sich auch mal dazusetzen oder draufsetzen und das Gespräch anfangen.

Ich glaube, dass wir alle mehr über Nähe und Verbundenheit oder Gemeinschaft nachdenken sollten. Wir müssen nicht erst bei der Einsamkeit ansetzen, sondern am besten schon vorher.

Dr. Marie-Kristin Döbler

Dass es gar nicht erst zur Einsamkeit kommt. Was mir aber auch wichtig ist zu sagen: Temporäre Einsamkeit ist auch nicht schlimm. Wir können uns auch mal einsam fühlen, es ist kein Weltuntergang, das ist ein Gefühl, das irgendwie jeder kennt. Das man mal aushalten kann und auch aushalten muss, es sollte sich nur nicht verstetigen.

Wir dürfen uns aber auch nicht von uns selbst entfremden. Wir müssen uns auch irgendwie selbst mögen und mit uns selbst allein sein können. Und Einsamkeit ist, glaube ich, auch so ein Faktor, der häufig dann auftaucht, wenn ich mich zu sehr mit anderen vergleiche oder wenn ich meinen eigenen Gedanken nicht zuhören kann. Wenn ich alleine bin, höre ich zu viel von mir selbst. Und das ertrage ich nicht und dann suche ich nach Austausch, und den gibt es eventuell nicht und das kann auch Einsamkeit sein.

Insofern würde ich als Botschaft immer sagen, es ist wichtig, irgendwie allein sein, aber auch in Gesellschaft sein zu können. Das vielleicht aber auch mal einfordern, also auch mal sagen zu dürfen: „Nee, ich möchte jetzt alleine sein. Ich möchte heute Abend nicht auf die Party gehen, ich gucke mir lieber allein einen Film an.“ Das ist auch völlig legitim. Sollte halt nur nicht zu häufig werden und als Angehöriger oder Freundin, sollte man, wenn es jemandem zu oft passiert, die Person wieder mit ins Boot holen.

Es ist notwendig zu erkennen, dass Einsamkeit ein Problem von allen sein kann. Es ist kein Schichtproblem und kein Problem einer bestimmten Generation. Und es ist an der Zeit, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen.